Uli Mayer-Johanssen zu Gast beim DDC Konvent für Demokratisches Design
Die Demokratie ist, wie Winston Churchill feststellte, die schlechteste aller Regierungsformen – ausgenommen alle anderen. Die Fehler und Mängel der Demokratie, auf die dieser Satz hinweisen sollte, scheinen nun jedoch zu überwiegen. Während der schwindende gesellschaftliche Zusammenhalt die Demokratie von innen porös werden lässt, treten anti-demokratische Kräfte wieder offen und selbstbewusst auf. Was können Designer*innen dem entgegensetzen? Wie können Designer*innen aktiv demokratische Politik mitgestalten und stärken? Der DDC Konvent für demokratisches Design fragt euch, die Expert*innen aus der Designbranche, nach der ästhetischen, ökologischen, ökonomischen und politischen Rolle von Design für die Demokratie.
Uli Mayer-Johanssen war zu Gast beim DDC Konvent mit einem Impulsvortrag zu Demokratie, Verantwortung und Design.
→ Hier zu den Impulsvorträgen des DDC Konvent
#LastSeen Ausstellung on Tour
Mit einem historischen LKW, als mobiler Ausstellungsraum, geht #LastSeen – Bilder der NS-Deportationen ab dem 20. Januar 2022, dem 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz, auf Tour.
Auf dem Marienplatz in München wurde die auf der Ladefläche eines historischen LKWs zu sehenden Ausstellung erstmals eröffnet, bevor sie durch Deutschland tourt. Die mobile Ausstellung ist zugleich Teil der gleichnamigen Suchkampagne der Arolsen Archives nach Bildmaterial von NS-Deportationen.
Die Wanderausstellung macht darauf aufmerksam, dass viele Plätze und Wege, auf denen die Menschen gesammelt wurden, heute noch das Stadtbild prägen. Die Besucher*innen sollen angeregt werden, sich auf die Suche nach weiteren Bildern und Informationen in diesen Orten zu machen. Mithelfen können neben Lokalhistoriker*innen alle Interessierten. In der Ausstellung wird erklärt, wie genau das geht.
Die Ausstellung soll wie das Gesamtprojekt #LastSeen forschendes und entdeckendes Lernen unterstützen. Ein Ziel des Projekts ist, an einer bewussten und aktiven Erinnerung an die NS-Zeit mitzuwirken. Dazu gehört auch, eine Brücke ins Heute zu schlagen. Denn ausgehend von den Deportationen damals – von dem Verhalten der Zeug*innen – ist es naheliegend darüber nachzudenken, in welchen Situationen wir heute wegschauen.
Wir von UMJ freuen uns, dass wir der Initiative #LastSeen ein Gesicht geben durften. Die Idee zur mobilen Ausstellung und dreidimensionale Gestaltung stammt von Jens-Ole Kracht. Wir hoffen, damit ein weiteres Zeichen gegen das Vergessen zu setzen, damit die Erinnerung nicht verblasst und wir nie wieder die Augen verschließen vor Unrecht und Hass.
Die ersten Standorte der #LastSeen Ausstellung:
20. Januar, 10-18 Uhr: Marienplatz, München
21.-23. Januar, 12-17 Uhr: Rindermarkt, München
24.-25. Januar, 12-17 Uhr: Sankt-Jakobs-Platz, München
Hier die Aufzeichnung des Pressetermins vom 20. Januar 2022 mit den Sprechern: Oberbürgermeister Dieter Reiter, Landeshauptstadt München; Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern; Dr. Henning Borggräfe, Leiter Forschung und Bildung der Arolsen Archives und Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ).
→ Weitere Informationen zu Initiative #LastSeen
Essay für Shaping futures by Design
Vom 6. bis 14. März 2021 präsentierte sich die Munich Creative Business Week (MCBW) dieses Jahr vor allem digital und hybrid. Der Schwerpunkt zum zehnjährigen Jubiläum war Zukunftsgestaltung.
Die MCBW, die von bayern design, dem Kompetenzzentrum für Gestaltung des Freistaates Bayern, veranstaltet wird, hatte das Schwerpunktthema Shaping futures by Design ganz bewusst gewählt – denn aktuell geht es nur um eines: unsere Zukunft. Die Corona-Krise hat bekannte Problemstellen vielfach verstärkt oder einfach nur aufgedeckt – Design ist für Vieles Lösung und Hoffnungsträger zugleich. Dieses Jahr durften sich Design-Experten auf einen Mix von rund 100 digitalen, hybriden und analogen Veranstaltungen freuen – damit setzte die MCBW neue, vielfältige Impulse.
Für das MCBW Creative Book, dem begleitenden Magazin, schrieb Uli Mayer-Johanssen ein Essay, was Sie hier nachlesen können.
Artikel in Ästhetik & Kommunikation
Die Ausgabe vom November 2020 thematisiert „Werbung“ aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet und debattiert.
Mit dem im Heft an mehreren Stellen zitierten Diktum »Ich bin der Typ, der Ihnen Scheiße verkauft« von Frédéric Beigbeder tritt in Jan Schimmangs Kurzgeschichte »Out of home« die gute Absicht hinter den Werbetreibenden zurück – ein Paradestück eines hilflosen Helfers des Abverkaufs der großmäuligen Sorte aus den 1980er Jahren.
Den Kontrast liefern in der Folge die launigen »Geständnisse« der Markenexpertin Uli Mayer-Johanssen. Mit dem anonymen Zitat »Nur wenn das Herz erschlossen, dann ist die Erde schön, du standest so verdrossen und wusstest nicht zu sehn« liest sie die ergriffenen und vertanen Chancen der Gestaltung über die Zeit. Ihr Diktum ist eines, das die Werbung der Erde verpflichtet sieht.
Werbung interessiert sie nicht – und das mit den vielen Details, die es braucht, um sie zu verstehen. Und was wäre, wenn das die Werbung interessieren würde?
Uli Mayer-Johanssen schreibt Beitrag für das DDC MAGAZIN
Stellen wir uns den Herausforderungen, haben wir mehr zu gewinnen als zu verlieren, schreibt
Uli Mayer-Johanssen in ihrem Beitrag zum Auftakt des DESIGN DISKURS des DDC MAGAZIN.
Sie sieht die ökologische Krise, in der wir uns befinden, als Chance an – vor allem für Designer.