Zu neuen Ufern…
In Darwin reifte nach einem langen Leben für Wissenschaft und Forschung die Erkenntnis, dass nur der Wandel Bestand hat und die größten Überlebenschancen jene haben, welche die Fähigkeit besitzen, sich den kontinuierlich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen.
Nicht erst das Jahr 2014 hat unter Beweis gestellt, dass wegen des rasanten Wandels unsere Anpassungsfähigkeit wohl noch nie so gefragt war wie heute. Eine Welt im Strudel des Wandels, die Gesellschaft und Wirtschaft immer wieder aufs Neue fordert und nicht selten überfordert. Der Mensch scheint aus dem Blick zu geraten. Effizienz und Zahlen scheinen die allein glücklich machenden ökonomischen Parameter. Und so trudeln wir in eine Effizienzgesellschaft, die langfristig dem Menschen und der Gesellschaft schadet. Denn bei allem Wandel und allen faszinierenden technologischen Errungenschaften bleiben die Menschen und ihre Bedürfnisse zunehmend auf der Strecke. Vision, Idee, Identität, Werte und Mitarbeiterbegeisterung sind aus dem Blick geraten.
In über 25 Jahren Auseinandersetzung mit der strategischen Wirkungsdimension der visuell-sinnlichen „Instrumente" der Markenführung wurde immer deutlicher, wie nötig, wie faszinierend, wie prägend und wie unentbehrlich eine sinnstiftende, emotionale Ansprache ist, wollen wir den ganzen Menschen erreichen, wollen Unternehmen und Marken nachhaltig erfolgreich sein und für Mensch und Gesellschaft auch morgen noch einen Nutzen stiften und Relevanz besitzen.
Selbst nach über 25 Jahren begeistert und fasziniert mich dieses Thema mehr denn je. Ich kenne keine schöneren Momente in meinem Berufsleben als jene, in denen Menschen mit Leidenschaft und voller Begeisterung ihre Fähigkeiten und ihr Können einsetzen, um Zukunft zu gestalten. Zukunft im Jetzt gestalten gelingt nicht allein über quantitative Wachstumsziele und betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Ein neuer Blick, ein neues Denken und neue Wege sind nötig. Goethe lässt seinen Schauspieldirektor zum Auftakt des Weltenspiels den Schaustellern zurufen: „... so schreitet in dem engen Bretterhaus den ganzen Kreis der Schöpfung aus."
Wie groß das Interesse und das Bedürfnis sind, theoretische Konzepte zu entwickeln, die in der Praxis Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit ermöglichen und ein ganzheitliches Verständnis von der Steuerung von Unternehmen und Marken vermitteln, haben nicht erst die Kolumnen für das Handelsblatt gezeigt.
In den vielen Jahren meiner Lehrtätigkeiten an Hochschulen und Universitäten, meiner Präsenz auf Podien, Kongressen, oft als Keynote Speaker, ist die Überzeugung gereift, dass der Weg der Erkenntnis zuweilen noch ein weiter ist und ein Paradigmenwechsel ansteht. In diesem Sinne wird es darum gehen, neue Wege aufzuzeigen, ohne langfristige Renditegedanken aus den Augen zu verlieren. So bilden Projekte, Prozesse, Publikation und Lehre einen Dreiklang, der stets um das Thema Vision, Identität und ganzheitliche Marken- und Unternehmensführung aus der Philosophie der Ganzheit kreist.
Sollten Sie mein Unbehagen an der Entwicklung, die Mensch, Wirtschaft und Gesellschaft derzeit nehmen und unserer Verantwortung sich auf den Weg zu machen teilen, würde ich mich freuen, gingen wir ein Stück des Weges gemeinsam.
Leadership als Verantwortung für sich und andere
Common Purpose bietet Leadership-Programme, die etablierte Entscheider und junge Beweger sektorübergreifend befähigen, gemeinsam grundlegende gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen.
Fachbuch in Vorbereitung
Das Buch DU SOLLST DIR EIN BILD MACHEN zeigt, wie identitätsbasierte Unternehmens- und Markenführung helfen kann, den komplexen Herausforderungen unserer Zeit produktiv zu begegnen.
Wir nehmen unsere Welt zu 80 Prozent über das Sehen wahr. Binnen 0,3 Sekunden vermittelt das Visuelle unserem Unterbewusstsein einen Eindruck, der meist mehr wiegt als tausend Worte. Eine strategische Aussage braucht, um ihre Wirkung zu erzielen und im Sinne des Ganzen zu wirken, das Bild, die Anschauung. Erst wenn Sinn, Bild und Wort im Einklang stehen, werden Visionen und Vorstellungen von der Zukunft vermittelbar und verstehbar und können gewünschte Impulse setzen.
Wie eine identitätsbasierte Unternehmens- und Markenführung im Einzelnen zu erreichen ist, welche naturwissenschaftlichen Aspekte hier zum Tragen kommen und welche Anforderungen und Folgen eine solche Herangehensweise für Gründer, Unternehmer, Manager wie für Mitarbeiter haben, wird im Zentrum des durch anschauliche Projektbeispiele ergänzten Buches stehen.
Co-Gründerin Uli Mayer-Johanssen steigt aus und startet eigene Firma
Nach insgesamt 25 Jahren im Dienst von MetaDesign ist Schluss – zumindest im operativen Tagesgeschäft. Co-Gründerin Uli Mayer-Johanssen hat Ende 2014 ihre Vorstandstätigkeit bei Deutschlands größter Designagentur beendet. Künftig wird sie mit der Uli Mayer-Johanssen GmbH Unternehmen dabei beraten, wie diese sich mithilfe von Marken- und Identitätsthemen weiterentwickeln können – jenseits von quantitativen Wachstumszielen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.
Ihr Büro wird sie vorerst unter dem Dach von MetaDesign in Berlin haben. Wo es sich anbietet, will sie mit ihrer früheren Agentur, der sie projektbezogen und als Markenbotschafterin verbunden bleiben will, zusammenarbeiten. "Es gibt keinerlei Konkurrenz, sondern thematische und inhaltliche Überschneidungen, von denen beide Seiten profitieren werden", sagt Mayer-Johanssen. Sollte es Mandate geben, die für beide interessant sind, sei eine Kooperation nicht nur sehr wahrscheinlich, sondern ausdrücklich erwünscht.
Zum Team von Mayer-Johanssen gehören vorerst drei Mitarbeiter. Darüber hinaus wolle man, je nach Projektumfang, in offenen Netzwerkstrukturen arbeiten. Auch zwei Auftraggeber sind bereits an Bord, deren Namen sind allerdings noch geheim. Gesellschaftsrechtlich gibt es keine Verflechtungen. MetaDesign ist nicht an der neuen Firma der Markenexpertin beteiligt.
Sie selbst hatte bereits Mitte 2012 sämtliche noch von ihr gehaltenen Agenturanteile an den neuen Eigentümer Publicis verkauft. "Insofern genieße ich erneut die unternehmerische Freiheit", sagt die Preisträgerin des Horizont Awards 2010.
Uli Mayer-Johanssen wurde von der Zeitschrift Horizont als „Frau des Jahres 2010“ ausgezeichnet.
Aufzeichnung der Übergabe des 28. Horizont Awards im Rahmen des 3. Deutschen Medienkongresses vom 17. Januar 2011 in der Alten Oper in Frankfurt am Main.